
Unser Iberg: Eine Initiative zur Rettung des Skilifts

Was um alles in der Welt bringt eine Handvoll Leute dazu, in den unbeständigen Wintern einen Skilift zu übernehmen? Idealismus? Grenzenloser Optimismus? Heimatliebe? Die Liebe zum Wintersport? Es ist wohl eine Mischung aus allem und noch mehr. Die Initiative „Unser Iberg“ will den beliebten Skilift in Riedholz/Maierhöfen im Westallgäu (nahe des Eistobels) retten.
Der Iberg: Skifahren für Anfänger & Könner
„Der Skilift schließt in Maierhöfen“ so die Meldung des Reports auf BR24 am 31. März 2023. Unser Iberg-Skilift. Nach über 60 Jahren soll Schluss sein? Der beliebte Hang in Riedholz/Maierhöfen (Westallgäu) ganz in der Nähe von Isny im Allgäu war Treffpunkt, Übungshang für die regionalen Ski- und Wintersportvereine, beliebter Skisportbetrieb für Könner und Anfänger.
„Wer an unserem Iberg Skifahren kann, kann in jedem Skigebiet fahren“.
So wurde es den Kindern immer gesagt. Mit erst wackligen Knien fuhr man den herausfordernden und teilweise steilen Hang hinunter und war so was von stolz, wenn man es das erste Mal geschafft hat. Mittlerweile gibt es auch einen Kinderlift, an dem schon die Kleinsten das Skifahren lernen können.
Skitourengehen & Schneeschuhlaufen
Auch für Skitourengeher ist der Iberg ein beliebtes Ausflugsziel. Über die Kugel durch verschneite Wiesen stapfen und anschließend den Berg hinabwedeln. Mit Einkehrschwung ins Stüble ist das fast sowas wie ein Gipfel des Glücks.
Auch die Schneeschuhwanderer treffen sich hier gerne. Welch ein Abenteuer im Winter durch den bizarren Eistobel stapfen und am Iberg wieder die Weite erleben.

Kleine und große Könner am Skilift gleich um die Ecke | Foto: Archivaufnahme
Der 1 Euro Iberg-LiftDer Iberg Lift soll erhalten bleiben
Eine Verein gründet sich
Der erste Schock ging vorbei und schnell formierte sich eine Gruppe Maierhöfener und Isnyer. Verschiedene Optionen wurden diskutiert und von Experten geprüft. Einige Versammlungen später stand fest: Ein Verein wird gegründet mit der Aufgabe, den Lift zu erhalten und der Gemeinschaft als Sport- und Freizeitstätte weiterhin zur Verfügung zu stellen.
Vier Monate nach Bekanntgabe der Schließung unterzeichneten – unter den Augen von ca. 50 Anwesenden – sieben Vereinsgründer das notwendige Dokument.
Der 1 Euro Iberg Lift: Unserer!
Das sechsköpfige Vorstandsteam hat nun viel zu tun. Um in der kommenden Saison die Skisportler auf die Piste lassen zu können, müssen die jährlichen Kontrollen und Arbeiten erledigt werden. Das kostet natürlich. Den Lift und die Pistenraupe selbst hat der Verein von der Eigentümerin Alwine Immler und Ihren Söhnen Franz und Ralph Immler zum symbolischen Preis von 1 Euro angeboten bekommen.
Jetzt gilt es, die jährlichen Fixkosten aus den Mitgliedsbeiträgen aufzubringen und variable Kosten durch Sponsoren und Spenden abzudecken.

Der Iberg am Alpenrand ist Naherholung und der Schneehang zum Skifahren üben. | Foto: Archivbilder
Mitglieder und helfende Hände gesucht
„Wir brauchen schnell viele Mitglieder, um die Kosten für die Inbetriebnahme zu decken und den Skilift von der Familie Immler übernehmen zu können“,
so neues Vorstandsmitglied und Mitinitiator Moritz Sontheim. Und dann natürlich viele helfende Hände, die sich um Verwaltung, Marketing, Instandhaltung und Winterbetrieb kümmern.
Bisher lag der Winterbetrieb komplett in den Händen der Familie Rudhart. Bereits in zweiter Generation kümmern sich Thomas, seine Frau Evi und die Söhne ab November darum, dass alles in Schuss ist. Für weitere Unterstützung und eine einwandfreie Piste, sorgt Pistenraupenfahrer Matthias Vogel. Dank eines Vereins steht nun mehr Arbeitskraft zur Verfügung, so dass die Arbeit verteilt werden kann.
Mit Idealismus ein Stück Wintersport vor der Haustüre retten
Eine gesunde Portion Idealismus gehört dazu. Das ist klar. Aber der Gedanke, nicht aufgegeben zu haben und einen Skilift in der Region erhalten zu können ist Antrieb und Dank zugleich. Kleinen und großen Wintersportlern wird so eine umweltschonende Alternative zum „mal schnell Skifahrn gehen“ ermöglicht.
Und die Skilifte Thaler Höhe und Weitnau machen es als gutes Vorbild vor. Auch diese organisieren sich über eine Genossenschaft und es funktioniert.

Blauer Himmel, weißer Schnee: Es ist Powder Alarm am Iberg / Foto: Verein „Unser Iberg“

Der erste Skilift an unserem Iberg. Weiß jemand, wann das war? | Foto: Archivbild
Allgäu, Skifahren & Heimatgefühl
Das macht unsere Region so lebens- und liebenswert. Freizeitmöglichkeiten jenseits des Trubels. Ein außerordentliches Heimatgefühl und Menschen, die sich für etwas einsetzen. Drei Gründe, die die Resilienz stärken.
Unser Iberg
Wer klimaschonend, günstig und ohne Stau noch kurz nach der Arbeit ein paar Schwünge mit anschließender Einkehr machen will, ist hier genau richtig.
Und wo kann man schon nach Feierabend so unkompliziert zum Skifahren?
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Weiterführende Informationen
Alle Infos zur Mitgliedschaft und Aktivitäten des Vereins auf unserer Iberg-Webseite oder auf Facebook und Instagram.

Dieser Text wurde unabhängig recherchiert.
Es bestand kein Auftrag. Es wurde nichts bezahlt.
Namensnennung aus Begeisterung.
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Vielseitig, kommunikativ und sich nicht gerne auf etwas festlegend. Das ist Tanja. Schreiben ist Ihre Leidenschaft, aber nicht ihre Berufung. Deshalb verfasst sie, wenn die „Textermuse“ sie küsst, einen Bericht hier, einen Blogbeitrag dort oder einen Newsletter.
Nach über 20 Jahren als Marketingspezialistin, mit Schwerpunkt Positionierung, hat sich Tanja jetzt ganz dem beruflichen Coaching hingegeben. Sie unterstützt Menschen darin, „endlich glücklich arbeiten“ gehen zu dürfen. Denn ihr Motto ist: Das Leben ist viel zu kurz, um unglücklich im Beruf festzustecken. Und weil auch das Schreiben sie glücklich macht und das Thema „Leben & Arbeiten im Allgäu“ sich sehr gut mit ihrem Beruf ergänzt, verfasst sie ab und an einen Beitrag für das Magazin Allgäu.
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