
Radeln am Allgäuer Bodenseeufer mit idyllischen Ecken

Im frühen Frühjahr, wenn die Bäume noch ohne Laub sind, wenn ganz helles Grün die Astspitzen ziert, ja dann ist für mich die beste Zeit für eine Radtour entlang des Allgäuer Bodenseeufers.
Warum gerade im frühen Frühjahr?
- Weil erstens um diese Jahreszeit garantiert keine wahnsinnigen Massen unterwegs sind, die mit ihren eBikes auf der Flucht zu sein scheinen.
- Und zweitens kein üppiger Blätterwald, der den Blick auf so manch skuriles Ding am Wegesrand versperrt.
- Und Drittens, weil die Natur am Bodensee immer schon ein kleinen Tick weiter ist, als im ruppigen Rest-Allgäu.
- Und Viertens, weil die Wirte schon die ersten Gäste wittern und deshalb schon draußen aufgedeckt haben 😉

Das bayrische Bodenseeufer gehört zum Allgäu
Wer an Allgäu denkt, dem fallen Berggipfel, Alpseen, Kühe und Käse ein. Daß jedoch das komplette bayrische Bodenseeufer zum Allgäu gehört, das haben die wenigsten auf dem Schirm. Und das wir das ganze dem alten Korsen Napoleon Bonaparte zu verdanken haben, das weiß schon gar keiner. Der Guteste hat nämlich damals den Österreichern Vorarlberg weggenommen und es den braven Bayern zugesprochen. Und damit nichts schief geht mit dem Bodeseeufer, wurde der Stadt Lindau nahegelegt das Land zu kaufen. Ja und schon ists Allgäuerisch. (Ok, das war jetzt recht verkürzt …)
Der Radweg
Rein theoretisch verläuft der gut ausgeschilderte Radweg ja rund um den Bodensee. Praktisch jedoch fährt man auch oft auf der Straße. Teilweise sogar auf sehr stark befahrenen Straßen. Im Bayrischen (Allgäuer) Teil jedoch, führt der Weg auf kleinen fast unbefahrenen Sträßchen. Es geht immer leicht bergauf und bergab und der Blick über den See auf die Schweizer Alpen ist fantastisch.
Von der Mündung der Laiblach bis nach Nonnenhorn
Und dazwischen liegt:
- Lindau Zech mit Campingplatz, Hafen und seiner Vogelinsel
- Reutiner Bucht mit der Galbeninsel, Insel Hoy und Eichwaldbad
- Lindauer Insel mit Leuchtturm und Löwe und seiner schönen Innenstadt
- Aeschach, Hoyersberg, Villa Lindenhof, Schloß Alwind, Enzisweiler und Bodolz
- Wasserburg mit seiner Kirche aus dem 8. Jahrhundert und seinem Schloß aus dem 14. Jahrhundert



Fisch am Bodensee
Freitags gibts Fisch! Heute ja nicht mehr ganz so gängig, vorallem weil die Fische gar nicht mehr üppig im Bodensee schwimmen. Das hat was mit der sehr guten Wasserqualität zu tun. Naja, es jammern die Fischer, und das leckere Felchen ist arg teuer – aber sauberes Wasser ist auch was wert.
Da behelfen wir uns halt mit echter Fisch-Kunst aus Knöpfen und Emaillplättchen. Die Einladung in Nonnenhorn zum Einkehren und Bodensee-Felchen geniesen.


Pressen und Brennen
Herrlich, daß auf dem Radweg entlang des Ufers auch das alte Handwerk nicht zu kurz kommt. Die alte Obstpresse ist sozusagen ein klitzekleines überdachtes Freiluftmuseum. Der Brennerkessel macht auf die ansässige Schnapsbrennerei aufmerksam.


Fast vergessene Hingucker
Cool ist das Outdoor Badezimmer auf dem Balkon eines Heizungs-Sanitärgeschäftes. Auch klasse das alte Agfa Werbeschild, das verrostete Windrad aus Westernzeit quitscht und eiert und geschmückte Bildstöckle gibts fast an jeder Ecke. Lustig das Schaukelpferd. Dar bunte Drahtesel gehört mir, und ist kein vergessener Hingucker!
Schnell wird es hier richtig Frühling
Und dann explodiert die Natur am Bodensee und zeigt ihre üppige Fülle. Da blühen im Westallgäu noch die Schneeglöckchen, während am See schon fast sommerlich ist.
Laßt Euch aber nicht verführen! Das Wasser ist sehr kalt, weshalb es direkt am See immer kühler ist, als 100m weiter drinnen.



Lieblingscafe
Mein Lindauer Lieblingscafé im Winter ist ja das Augustin, weil Bücher und Kuchen so eine fantastische Kombination ist. Jetzt im Frühling liebe ich alle, wo man auf das Wasser oder in Hafen sehen kann, und da gibt es zahlreiche. Aber erwähnen möchte ich doch noch das kleine mobile Café, das immer am Bahnübergang am Bund Naturschutzhäusle steht. Tolle Idee!
Wer jetzt ausgekühlt ist, kann im Büchercafé einen schönen Tee trinken und über die nächste Rad-Tour nachdenken. Oder die Geschichte einer Alpenüberquerung 1970 lesen, zu einer Zeit, wo es das Wort „Trans Alp“ noch gar nicht gab. Und wenn Du jetzt auch Lust hast, über die Alpen zu radeln, findest Du hier erste Tipps.

Quintessenz
Frühling und der See – unglaublich schön,
und viel zu entdecken.Die Insel ist immer auch (m)ein Sehnsuchtsort.
Weiterführende Informationen

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