
Maschinenbau Kolb in Isny: Eine glänzende Leistung

Filmset oder Firma? Bei Maschinenbau Kolb in Isny-Rotenbach im Allgäu leuchten Laser und sprühen Funken. Redakteurin Stefanie Böck machte sich auf den Weg zu den Wurzeln eines Betriebs, der wirklich „alles aus Metall“ herstellt.
Vollautomatisch rotieren graue Klötze blitzschnell hinter Glasscheiben auf fünf verschiedenen Achsen. Messerscharfe Fräsköpfe fressen glänzende Kanten und exakte Formen hinein. Wenige Meter weiter schneiden Laserstrahlen kreisrunde Löcher in Blechplatten. Das Ergebnis: Bauteile aus Metall.
Maschinenbau Kolb in Isny
Etwa 10 000 Fertigungsaufträge im Jahr
Maschinenbau Kolb formt präzise, was später in Vollautomaten und Geräten verschwindet. Wo? „Ganz unterschiedlich“, sagt Roland Kolb. Dabei kommt der Geschäftsführer auf die Schnelle nicht auf die genaue Zahl an Kunden: „Drei- bis Vierhundert, etwa.“ Jedenfalls viele. Und vor allem: etliche Branchen und Anforderungen.
Komplexe Aufgaben – hohe Ansprüche
Die Anfragen sind hier ganz unterschiedlich. Immer gleich ist das Ergebnis: Wo gute Qualität entsteht, ist eine große Portion Herzblut für eine faszinierende Materie mit dabei.
Etwa 30 Mitarbeiter bewegen sich zwischen Maschinen und Anlagen, die Metall in fast jede Form bringen. Während wilde Funken hinter bodentiefen, roten Plastik-Lappen sprühen, erzählt Roland Kolb von angestellten Metallbauern, Hilfskräften, Auszubildenden und von verschiedenen Kundentypen. Ihre Bestellung: Alles, vom winzigen Plättchen bis zum tragenden Gestänge.
„Wir machen alles – solange es aus Metall ist. Und wieder in einen Lkw passt“,
fasst Roland Kolb das Konzept seines Unternehmens zusammen. Fast scheint es, als sei die Liste der Dinge, die diese Firma nicht kann, schneller erzählt, als alles zu nennen, was sie fertigen können.

Erst die Vision, dann die Idee und letztendlich das Machen. | Foto: S. Böck



Raffinierte Metallbauteile der Kolb Maschinenbau GmbH in Isny | Foto: S. Böck
Klapp-Teebeutel-Teil, Abfallbehälter & Radarfallen
Oft entstehen in den Gebäuden in Rotenbach bei Isny die kuriosesten Stücke: Auf die Schnelle kramt Roland Kolb einfach so ein Bauteil für ein „Teebeutel-Ende-Umklapp-Gerät“ aus einer Kiste. Zum Auftakt der Werksführung zeigt er als Kontrast meterlange Trägerteile, die an einen Prototyp eines Traktors gehören.
Ein Stück weiter treffen Besucher auf einen alten Bekannten: die Abfallbehälter der Deutschen Bahn. „In vielen Dingen steckt ein Stück Maschinenbau Kolb“, sagt Roland ein bisschen stolz, als er die Kippbewegung der Behälter unter den Zugfenstern demonstriert.
Ein Stück weiter liegt ein federleichtes Metallgehäuse in khakigrün. Radarfalle? „Genau“, sagt Roland Kolb mit einem kurzen Schulterzucken und einem entschuldigenden Lächeln. Kaum zu glauben, dass in dieser Firma etwas Fieses entsteht – bei so sympathischen Mitarbeitern. Und dieser Idylle vor der Tür.

Hier bei Kolb Maschinenbau entstehen die unauffälligen Kisten am Strassenrand. | Foto: S. Böck
Coole Jobs bei der Kolb Maschinenbau GmbH
Im Grünen: Leben & Arbeiten in Isny im Allgäu
Hinter den großen Panoramascheiben hinter modernen Werkbänken türmen sich die Berge der Adelegg. Um die Werkshallen fließt die Argen, die bizarre Formen ins Gestein frisst – genau wie die Geräte in den Hallen. Hier fräsen und lasern Roland Kolbs Mitarbeiter bei ihrer Arbeit im Allgäu mit Hightech-Maschinen alles zurecht, was am Ende in komplexen Anlagen steckt.
Den Überblick behalten die Mitarbeiter mit einem digitalem Artikelsystem.
- 10 000 Fertigungsaufträge
- fast eine halbe Million (470 000) produzierte Teile
- vom Kleinstteil bis zu großen Gestellen
- für Kunden aus praktisch jeder Branche
Sicher ist: Wer hier arbeitet, langweilt sich nicht.
„Bei uns herrscht immer Abwechslung. Wir haben Kunden aus unheimlich vielen Bereichen im Umkreis von etwa 150 Kilometern – von München bis zum Bodensee.“

Digitaler als gedacht: Vieles entsteht erstmal am Computer, was später verbaut wird. | Foto: S. Böck

Alle Artikel im Griff: Bei Maschinenbau Kolb ist das Auftragsmanagement digitalisiert. | Foto: S. Böck
Arbeiten im Allgäu: von der Säge zum Metall
Und an der Spitze: ein sympathischer Macher. Roland Kolb ist gelernter Industriemechaniker und fest verwurzelt in der Region. Nach seiner Lehre studierte er Maschinenbau. Das Geschäft seines Vaters übernahm er kurz vor der Pandemie.
Seitdem geht er hier jeden Tag seiner größten Leidenschaft nach: Metall in Form bringen, damit es Leistung bringen kann. Mal rund, mal kantig, mal geschweißt, mal geschliffen, mal in Wabenform und mal glatt. Gelasert, gebogen oder per Wasserstahl behutsam traktiert.
Kurz: Hier findet Leben und Arbeiten im Allgäu in glänzender Hochform statt.
Gefühl für Spannung
„Metall muss man verstehen. Je nachdem, wie man es behandelt, ändert sich die Spannung“,
sagt Roland Kolb.
„Bei der Weiterverarbeitung braucht man Erfahrung und Fingerspitzengefühl – sonst geht es schief.“
Seine Mitarbeiter können auf jede Herausforderung perfekt reagieren. An klassischen Schweißplätzen über Hightech-Laser bis hin zur präzisen Entgratanlage – Maschinenbau Kolb hat eine ganze Palette von Werkzeugen und Automaten, die Bleche in die passende Form bringen. Stichwort: hohe Fertigungstiefe.
„Bei uns gibt’s praktisch alles.“

Präzisionsarbeit – jeder Handgriff ist exakt. | Foto: S. Böck

Maschinen und Metall – Mitarbeiter von Maschinenbau Kolb haben beides im Griff. | Foto: S. Böck
Kolb Maschinenbau: fast 100 Jahre Tradition
„Wir machen wiederkehrende Serien, aber auch Spezialanfertigungen“,
fasst Roland Kolb die Bestellumfänge beim Rundgang durch das in fast 100 Jahren gewachsene Unternehmen zusammen.
„Das war hier früher eine Säge“, erzählt Roland vom Betrieb seines Urgroßvaters, der wie sein Sohn und sein Enkel Bretter zugeschnitten hat – bis 1989. „In der angrenzenden Werkstatt arbeiteten die Kolbs bald mit Metall.“ Dort haben sie Dinge zusammengelötet. Maschinen repariert. Über Jahrzehnte wurde aus dieser Leidenschaft ein professioneller Betrieb, der Kunden im Umkreis von 150 Kilometern bedient.
Rolands Vater Walter baute den Betrieb mit seinen heutigen Schwerpunkten aus. Roland ist seit 2010 mit dabei. Er modernisiert und schafft Arbeitsplätze, die alles bieten: computergesteuerte Planung, direkter Materialkontakt, top Aussicht und eine ganze Reihe netter Kollegen.
Ein Auge für Metall
„Unsere Maschinen funktionieren nur so gut, wie der Mensch ein Gefühl für das Material mitbringt“, lautet Roland Kolbs Devise. Das wichtigste Werkzeug sei „ein gutes Auge“ – und ein sicheres Gespür für Metall. Vor allem da, wo kalt gebogen wird.
Hier messen Mitarbeiter kleinste Abweichungen mit digitalen Messwerkzeugen. Vor allem bei Kunden aus der Medizintechnik sei das besonders wichtig.
„Da kommt es beim Qualitätsmanagement auf ein zehntel Millimeter an.“
Deshalb kontrollieren die Profis in dem Isnyer Betrieb mit einem zugezwickten Auge und gegen das Licht, ob alles gerade und richtig ist (Lichtspaltprüfung).
Maschinenbau Kolb: Präzision ist Qualität
Das ist auf den ersten Blick bei der Maschine mit dem Namen „Hermle“ im Herstellungsprozess nicht zu sehen. In dem hellen Kasten mit den großen Fenstern läuft eine Emulsion an den Scheiben herunter. Innen macht ein Fräskopf, was er soll: einen Block in Form fräsen.
Was für Laien sicher die spektakulärste Maschine im ganzen Betrieb ist, ist für die Mitarbeiter nach dem Einstellen im Prinzip ganz einfach zu bedienen: Tür auf, Rohling rein, Tür zu. Rechts Metallspäne. In der Mitte der fixierte Metallbrocken. Dann geht‘s los: Blitzschnell dreht und wendet sich das Stück in alle Richtungen. Von oben saust in hektischen Abständen der messerscharfe Fräskopf nieder.
Ein Adlerauge für die (Metallbau-) Technik
Bei jedem Schnitt spritzt milchiges Wasser an die Scheiben. „Damit das Teil und das Werkzeug gekühlt und geschmiert wird“, erklärt Roland Kolb die Begleit-Sauerei. Eine Wissenschaft für sich. Davor mit prüfendem Adlerauge: Mitarbeiter Patrick Radzie.
Der junge Mann bewegt sich mit wenigen Schritten in Vierteldrehungen, zwischen handfester Werkbank, Hightech-Display und den Plänen für das Bauteil in der Fräsmaschine, hin und her.
Sein Job: die Kundenzufriedenheit. „Qualität ist unser oberstes Gebot“, sagt der Techniker, der schon seine Lehre bei Kolbs absolvierte.
„Hier geht viel automatisch. Aber am Ende ist es immer der Mensch, der das gute Ergebnis liefert.“

Was fräst denn da? Die für Laien spektakulärste Maschine bei Kolb. | Foto: S. Böck

Eine Emulsion sorgt für einen reibungslosen Ablauf – und schont Material und Maschinen. | Foto: S. Böck
Saubere Sache: Arbeiten bei Kolb in Isny
Ausbilder Roland Kolb nickt zustimmend und fährt wenig später mit den Fingern über eine Platte mit Löchern in einem Regal: „Die müssen noch entgratet werden.“ Das heißt, dass die Spuren, die beim Ausschneiden entstehen, noch abgeschliffen werden müssen, damit alles glatt und sauber ist.
Zwei Räume und sechs Geräte weiter zeigt er, wie das am Schleifband automatisch geht: Per Knopfdruck sorgen hochkant montierte Bänder für glatte Kanten und Flächen. Sobald etwas verrutscht, steht die Kiste:
„Bei uns braucht man einen Blick fürs Material. Und für die Produkte. Und für die Kunden natürlich“,
fügt er hinzu.
Konstruktiv und kreativ – für eine gute Lösung
Das sind bei Maschinenbau Kolb Einkäufer und Ingenieure aus allen möglichen Branchen. „Manchmal entwickeln wir sogar Bauteile für Maschinen mit.“ Vom Trichter bis zum Prototyp für das neueste landwirtschaftliche Modell. „Manche kommen hier nur mit einer Idee auf den Hof“, erzählt Roland von besonderen Herausforderungen.
Gemeinsam mit dem Kunden tüftelt er dann an der besten Lösung. Mal ein Gestell aus einem Guss, mal Bleche für Walzen, mal komplizierte Zylinder oder Zuläufe für Anlagen. „Wir setzen um, was der Kunde im Kopf hat.“ Am Ende sind die Teile in Käsereien, Brauereien und anderen Anlagen verbaut. „Es ist schon erstaunlich, wo überall Teile von uns drinstecken.“
Kunden im 150 Kilometer-Radius
Mal ganz genau so, wie der Kunde es am Anfang haben wollte. Mal verfeinert und präzisiert oder ganz vereinfacht.
„Nicht immer sind die Pläne der Bauteile aus unserer Sicht praktikabel. Da schauen wir dann schon, dass wir es bei der Fertigung flüssiger hinbringen.“
Flüssiger heißt konkret: günstiger oder leichter. Die Herstellung erledigt dann je nach Anforderung eine der rund 50 Maschinen in den raffiniert bestückten Hallen. Die Auslieferung per Spedition findet im Umkreis statt: von München bis zum Bodensee, von der Alp bis nach Österreich.
Denn: Kolbs war der persönliche Kontakt zu den Anwendern schon immer besonders wichtig.
„Ich fahr heute, so oft ich kann, zu unseren Kunden raus. Ich will wissen, wo die Teile verbaut werden, welche Probleme sie lösen und wer sie weiterverarbeitet.“
Metallbau Kolb: Von Mensch zu Mensch
Für die Schritte davor ist sein Betrieb zuständig. „Kurz gesagt: Wir machen wirklich alles, was mit Metall zu tun hat.“ Vom Einzelstück bis zur komplexen Serie. Fast alles entsteht aus den großen Blechplatten, die per Lkw auf dem Hof ankommen. Auch bei den Lieferanten hält es die Firma persönlich: „Natürlich gäbe es irgendwo günstigeres Material. Wir kaufen seit Jahren bei uns vertrauten Lieferanten, die uns nicht im Stich lassen. Sie können sich auf uns verlassen – und wir uns auf sie.“
Genau wie im Betrieb. Auch da gilt der Grundsatz der guten Zusammenarbeit. Im ganzen Team – zu dem auch Frauen gehören. Das sieht man spätestens an der fröhlichen Estephania, die die Metall-Behälter für die Deutsche Bahn fertig bearbeitet. An dieser Stelle: Obacht! Wer einmal erlebt hat, wie diese Stücke entstehen, kann nie wieder einen Apfelbutzen im Zug wegwerfen, ohne an diesen wirklich sehr lässigen Betrieb im Allgäu zu denken.
Lust auf Metall?
Arbeiten bei Kolb Maschinenbau in Isny im Allgäu
Metallbau Kolb hat noch Platz im Team! Wer Freude an Handwerk und Hightech hat, ist hier goldrichtig. Netter Chef, viele Aufgaben, reichlich Abwechslung. To do: präzise an praktischen Dingen arbeiten.
Willkommen sind alle vom Anfänger bis zum ausgebildeten Metall-Spezialisten. „Wichtig ist, dass die Bewerber Lust auf das Material haben und ein bisschen praktisch denken. Den Rest kriegen wir hin“, sagt Roland.
Tipp der Redaktion: einfach vorbeischauen. Da sieht man sofort, ob’s einem taugt.
Kontakt: Silke Eisenhut
bewerbung@maschinenbau-kolb.de
Weitere Infos unter Kolb Karriere
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Weiterführende Informationen
Kontakt
Egal ob Kunde, Hilfskraft oder Vollprofi: Maschinenbau Kolb hat für alles immer ein offenes Ohr und freut sich über Kontakt. Den finden Kunden und neue Mitarbeiter hier:
Maschinenbau Kolb GmbH
Rotenbach 7
88316 Isny im Allgäu
Telefon: +49 (0) 7562- 97530-0
E-Mail
zur Webseite des Unternehmens
Voll in Form
Maschinenbau Kolb kann praktisch alles rund um Metall:
- Laserschneiden
- Wasserstrahlschneiden
- Biegen
- Arbeiten mit der Walzenrichtmaschine
- Lasergravieren
- Nassschleifen
- Fräsen, Drehen und Entgraten
- auf alle erdenkliche Arten Schweißen
Promotion:
Der Text ist in Zusammenarbeit
mit der Kolb Maschinenbau GmbH entstanden.

Sie ist gerne mittendrin: Die freie Journalistin erzählt am liebsten von Menschen mit Engagement und Leidenschaft. Ihre Liebe zum Allgäu pflegt sie bei steilen Märschen durch die tiefen Tobel der Adelegg. Zu Fuß oder mit dem Mountainbike entdeckt sie (meistens ins Gespräch vertieft) immer wieder Neues.
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Danke für den Beitrag. Interessant, dass die Mitarbeiter kleinste Abweichungen mit digitalen Messwerkzeugen feststellen können. Ich suche aktuell einen guten Fachmann für das Wasserstrahlschneiden von Materialien. Hoffentlich finde ich bald jemanden.
Hallo Stefan, wir werden Deine Suche beizeiten mal über unsere Social Media Kanäle posten.