
Deutsches Hutmuseum in Lindenberg

Im Deutschen Hutmuseum in Lindenberg – der heimlichen Huthauptstadt – wird 300 Jahre Hutgeschichte und Hutmode unterhaltsam und anschaulich erlärt: Seit Anfang des 17. Jahrhunderts ist in Lindenberg und Umgebung das „Hut machen“ zuhause. Das Wissen über die Hutherstellung kam aus Italien. Wurde zuerst das Flechten des Strohhutes für den Eigenverbrauch – Sonnenhüte für die Feldarbeit – praktiziert, gingen bald schon findige Allgäuer Unternehmer mit den Westallgäuer Hüten auf Märkte.
Der Hut im Allgäu
Der Hut aus Stroh wurde in Heimarbeit hergestellt. Das Allgäu war arm, die zusätzliche Frauenarbeit daher ein willkommenes Zubrot. Bis zu 300 Familien in Lindenberg waren damals mit der Hut Herstellung beschäftigt. Ab 1835 wurden die ersten Hutfabriken gebaut. Hut ab! Allein in Lindenberg existierten in der Blütezeit 34 Hut-Fabriken, die 8 Millionen Hüte pro Jahr herstellten. Auch die Hutfabrik Seeberger in Weiler entstand um diese Zeit. Neben dem Stroh fanden immer mehr Materialien, wie Filz, Loden, Wolle und Leder Einzug in die Hutherstellung.

Deutsches Hutmuseum – Die Geschichte unter einem Hut
Seit Dezember 2014 kann die Geschichte der Hut Herstellung im Allgäu in der ehemaligen Hutfabrik Reich besichtigt werden. Auf über 1000m² gibt es vieles über den Hut im Allgäu und in der Welt zu entdecken. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die Menschen: fleißige Hutmacherinnen, pfiffige Huthändler und mächtige Fabrikanten. Der Grundstock der Ausstellung bildeten die Exponate aus dem Hutmuseum Lindenberg. Das Museum ist modern und ansprechend gestaltet. Es ist barrierefrei.
Rund um den Hut
Die Bereiche umfassen die Hutmode im Wandel der Zeit, die Hut Herstellung und die Entwicklung der Stadt Lindenberg und Umgebung als Hut-Metropol. Lustig, daß „KleinParis“ mitten im ländlichen Allgäu lag. Die Welt trug Hüte aus Lindenberg! Stark.

Hutmode im Wandel der Zeit: Im Hutmuseum Lindenberg
Die Mode auf dem Kopf unterlag vielen Strömungen, die jedoch nur die oberen Schichten erreichte. Die einfachen leut trugen einen Hut zum Schutz vor der Sonne, dem Regen und der Kälte. Trotzdem bahnte sich die Hutherstellung im armen Allgäu auch modisch ihren Weg. Die großen Städte der Mode, wie Paris, Berlin und London ließen im Allgäu Hüte produzieren. Auch heute noch gehen manch Adlige in den Königshäusern – gut behütet aus dem Allgäu – unters Volk.

Hut-Kino
Mein Favorit im Hutmuseum ist ganz klar das Hut-Kino. Der Film zeigt anschaulich, wie es so war und was daraus wurde. Eindrucksvolle Bilder und irgendwie unglaublich, weil der Hut bei uns ja aus der Mode kam ….
(Foto von Daniel Strauch)

Buch aus dem Hutmuseum
Das Buch für junge Hutforscher und Hutforscherinnen.
Liebevoll gestaltet mit starken Geschichten rund um den Hut.
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Den Hut an Nagel hängen und im Kesselhaus Pause machen
Nach all der Lauferei und den vielen Informationen bietet sich ein Päuschen im Kesselhaus an. Die ehemalige Energiezentrale der Hutfabrik reich ist heute ein modern, uriges Lokal, wo eine gemütliche Einkehr garantiert ist.

Der Kulturboden im Hutmuseum
Klein und fein ist der Veranstaltungssaal im Dachgeschoß. Hier finden regelmäßig Ausstellungen statt. im Moment läuft die sehenswerte Ausstellung: „Verbaute Biographien – Künstler in der NS-Zeit“. Hochwertige Exponate von Käthe Kollwitz, Franz Marc und Wassily Kandinsky im kleinen Lindenberger Städtchen. Vielleicht ist an „KleinPARIS“ doch mehr dran, als man auf den ersten Blick vermutet.
Quintessenz
Sehenswert und Unterhaltsam und
Paris ist näher, als man denkt!
Weiterführende Informationen
Link zum Museum, Veranstaltungen im Kulturboden
Bilder: Ulli Heerdegen , Copyright: DHML, Foto Hutkino: Daniel Stauch
Dieser Text wurde unabhängig recherchiert.
Es bestand kein Auftrag. Es wurde nichts bezahlt.
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