
VR Erlebnisraum „In die MATRIX springen“

Leider wurde der VR Erlebnisraum geschlossen. Den Erlebnisbericht lassen wir weiterhin online. Es war so spannend und eine sehr intensive Erfahrung. Vielleicht entsteht ja im Allgäu wieder eine Virtuell reality Basis, damit auch Du in die Matrix hüpfen kannst.
Im beschaulichen Immenstadt bietet der VR-Erlebnisraum eine Reise in neue Dimensionen. Seit Ende Februar bietet Christian Bendlin dem ganz normalen Besucher dieses faszinierende Erlebnis. Ich kannte diese „Virtual Reality“ nur aus Berichten von Computer- oder Spielemessen. Prototypen für Tüftler, dachte ich mir, aber es ist so, daß es in Deutschland doch immerhin eine Handvoll VR-Erlebnisräume gibt. Und jetzt eben auch bei uns im Allgäu. Und da gehen wir jetzt gemeinsam hin.
VR-Erlebnisraum in Immenstadt
Vorsichtshalber nehm ich noch zwei herzallerliebste Menschen – eine Generation jünger – mit. Mir wurde schon immer in den 3D-Kinos schwummrig, und so kann ich mich eventuell vor Peinlichkeiten drücken, sollte es zum Schlimmsten kommen. Treffpunkt im VR-Erlebnisraum direkt am Marienplatz 13 in Immenstadt.
Wir werden schon herzlich erwartet. In einem großen schwarzen Raum – mit einer ordentlich orangen Technik-Ecke – erklären uns Christian und Stefan sehr sympathisch, wie das ganze „spring mal in die MATRIX“ vor sich geht. Ich melde mich ganz heldenhaft freiwillig … zum fotografieren und beobachten.
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„In die MATRIX springen“
Was sich sportlich anhört, heißt in erster Linie: Eine Virtual Reality Brille aufsetzen, Kopfhörer auf, zwei Controller in die Hand nehmen und sich mittig im Raum positionieren.
Ich seh zweidimensional auf den Bildschirmen, was meine Zwei in 3D sehen. Die akustische Beschallung kann ich nicht hören. Aber ich höre die Anleitungen von Stefan und ich seh die Bewegungen der MATRIX-Springer.
Ganz ehrlich? Ich muß ziemlich viel lachen, weil ich ja nicht mit drinnen bin, in der schönen neuen, virtuellen Welt.. Ich kanns mir nicht vorstellen, warum die Bewegungen der Zwei so ruckartig, wackelig oder vorsichtig sind. Ich seh die Bilder auf dem Bildschirm und wundere mich über die vielen „Ah“, „Oh“, „Huch“, „Wahnsinn“ …
Ich hüpf auch noch virtuell in die Matrix …
Ich kann wohl nicht über das virtuelle Erlebnis schreiben, wenn ich es nicht ausprobiert habe, deshalb laß ich mir auch so ein schwarzes Ungetüm aufsetzen. Ich komm mir etwas deplaziert vor. Wahrscheinlich seh ich aus, wie von einem anderen Stern gebeamt „Scotty, wo bin ich??“. Stefan sitzt derweil an seinen Bildschirmen und dann springt er mich in die Matrix. … Also er startet das Programm …
Und dann hauts mich auch schon fast aus den Socken. Das ist unglaublich, rund herum und oben und unten … so viel geballte visuelle Kraft … ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinsehen soll. Ich werd in den Aufzug geschickt und pieps mich ins 33. Stockwerk in NewYork oder so ….
„Nein, nein, da geh ich nicht raus!“
Der Fahrstuhl geht auf, und vor mir eine Holzplanke und weit, weit unter mir die Straße … „Ohgott“, ich bin nicht schwindelfrei und das Bild ist so real. „Nein, ich geh da nicht raus! Auf ne schmale Planke über den Straßen von New York, die spinnen doch, ich bin nicht lebensmüde, da kann gehen wer will, nein ich will im Aufzug bleiben, ogott ist mir schlecht und schwindelig und überhaupt …“ – ich schaff es nicht, meine Höhenangst zu überwinden, obwohl ich doch weiß, daß ich auf einem dunklen Boden in einem dunklen Raum stehe … bin ich bizzele doof? …. Da kommt Jo, nimmt mich an der Hand und sagt: „Komm, ich halte Dich.“ Ich mach die Augen zu und geh zwei Schritte auf einem dunklen Teppich in einem dunklen Raum. Wahnsinn!
Zur Belohnung steig ich dann glatt noch auf den Mount Everest … Unglaublich diese Aussicht. Ja, es geht auch Leitern hoch und über Eisspalten. Ja, es ist mir schwindelig und ich fühl mich unsicher, aber diese Aussicht, und der Sonnenuntergang. …. und ich hab ja auch nen Sherpa zur Hilfe …
VR Erlebnisraum in Immenstadt
„Die VR-Technik fängt an, den Kinderschuhen zu entwachsen“, so erzählt mir Christian. „Wir werden kabellose Systeme bekommen, größere Spielfelder und noch bessere Brillen und es wird Handschuhe und Westen geben, die auch das physische Erlebnis garantieren“.
Und wie kam es jetzt dazu, diesen VR-Erlebnisraum gerade in Immenstadt zu eröffnen?
Christian suchte zunächst in Berlin nach der Möglichkeit, einmal Virtual Reality Brillen auszuprobieren. Diese waren jedoch in der gesamten Hauptstadt nicht aufzutreiben. Erst in Kempten wurde er bei dem IT-Dienstleister Dominik Folgmann fündig, der bereits erste Vorführungen damit anbot. Ein Nachbar bot diesen Raum an und dann ging alles sehr schnell. Im Dezember fingen sie an zu renovieren und einzurichten. Anfang Februar war die Testinstallation fertig und der Virtual Reality Erlebnisraum Allgäu war geboren.
2 Personen können gleichzeitig eintauchen in die geheimnnisvollen Welten. Bei größeren Gruppen steht das Gemeinschaftliche im Vordergrund. Die Matrix-Hüpfer wechseln sich ab, die anderen freuen sich an den eigenartigen Bewegungen der Freunde.
Und hier jetzt noch ein kleiner Film von unserem VR-Erlebnisraum-Erlebnis …
Virtual Reality
Und weil das ganze so hochkompliziert zu beschreiben ist, bemüh ich mal Wikipedia …
„Eine virtuelle Welt wird als plausibel angesehen, wenn die Interaktion in ihr logisch und stimmig ist.“
„Dies betrifft einerseits das Gefühl des Nutzers, dass die eigenen Aktionen auf die virtuelle Umgebung Einfluss haben,
jedoch auch, dass die Ereignisse in der Umgebung die Sinne des Nutzers beeinflussen, er also in der Welt agieren kann.
Durch diese Interaktivität wird die Illusion geschaffen, dass das, was zu passieren scheint, tatsächlich passiert“
Altersbedingte Empfindungen
Nach dem „Sprung in die Matrix“ war ich richtig geschafft. Mein Puls ging schneller und ich hatte das Gefühl ich war sehr sportlich unterwegs. Da ich weder viel fernseh schaue, noch in moderne große Kinos gehe, haben mich die Bilder richtig geflasht. Intensivstes Empfinden und dadurch völlig fehlender Bezug zur Realität. Ich sag nur: „Schritt auf dunklem Boden im dunklen Raum“. Ich kann der Definition aus Wikipedia nur zustimmen.
Meine zwei Begleiter trennen eine Generation von mir. Auch hier war das Erleben im virtuellen Raum bombastisch, aber sie vergaßen fast nie, daß unter ihren Füßen ein dunkler Boden, im dunklen Raum ist.
Kinder unter 14 dürfen übrigens gar nicht in die Matrix springen, da die Brillen auf die kleinen Köpfe noch nicht passen. Zwischen 14 und 16 dürfen sie nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten … Na, das macht doch schon alleine neugierig auf den VR-Erlebnisraum.
Quintessenz:

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