
Dorfcafé Eglofs: Sahneschnitten im Cramerlädle

Es gibt Zeiten, da braucht der Mensch viel Ruhe und ein Leckerstück Kuchen. Bei einer dieser Zeiten, entdeckte ich das Dorfcafé Eglofs im reizenden Dorf gleichen Namens. Jetzt kennt zwar Hinz und Kunz Eglofstal, weil dort die B12 von Kempten nach Lindau durchgeht, (und ein verstecktes Schild auf die Schnapsbrennerei Prinz hinweist), aber die Wenigsten wissen, daß sich dort oben etwas ganz Besonderes befindet: zum Einen das Dorf Eglofs und dann noch der
doppelter-rittberger-verdächtige Kuchen im Dorf-Café Eglofs
Aber bevor Ich Dir das Café vorstelle, schauen wir erstmal zum Dorf und geniesen die Aussicht über das schöne Westallgäu.
Praktisch, daß das Dorf so weit weg vom Schuß ist, dadurch ist das Verkehrsaufkommen im Ort relativ gering, was heutzutage einfach nur noch großartig ist. Eglofs besitzt ein Panorama-Bad und zwei gute Wirtschaften. Und dann natürlich das Dorf-Cafe Eglofs. In einer Seitenstraße gelegen, wirkt es, wie aus der Zeit geschleudert und ist dennoch irgendwie modern und fortschrittlich …
„Das urige Café mit Charme und Herzlichkeit“ …
… so wirbt das Dorf-Café auf seinem Flyer. Und wenn man um die Ecke der Hauptstraße linst, dann ist klar: „Es stimmt“. Schon von weitem sieht es eher so aus, als würde die Oma vor Ihrem Bauernhof für Verwandte aufstuhlen. Gemütlich sieht es aus, und farbig (kommt auf den Handybilden nicht so gut raus). Es zieht mich unweigerlich an … und das, obwohl ich hart an meiner Figur arbeite und eigendlich … na lassen wir das.
Die Idee vom Dorf-Café Laden …
Ein Café mit hausgemachten Kuchen in Verbindung mit einem kleinen Dorfladen …. Ja, sagst Du, das hatten wir schon beim Kroamer in Ebratshofen. Stimmt, denn es sind auch hier Frauen, die mit ihrem Engagement den Schlafdörfern Paroli bieten. Ein Treffpunkt und ein kleiner Einkaufsladen, das hält ein Dorf lebendig. Da braucht´s doch keinen „In“-Schuppen mit französischen Häppchen, die keiner aussprechen kann, nur einen gemütlichen, ehrlichen Platz mit viel Herzlichkeit. Und irgendwie sind bei sowas, immer die Frauen die Macher, da kann ich nix dafür, ehrlich!
Rosi Milz und Damaris Cramer (Cramer-Lädle) haben vor 3 Jahren ein – in die Jahre gekommenes – Café übernommen und mit Ihrem Konzept „Cafe meets Laden“ neuen Schwung in das alte Gemäuer gebracht.
Sympatisch ländlich die Einrichtung. Überschaubar der Laden, der mitten in die Sitzgelegenheiten integriert und überraschend gut sortiert ist.
Spezialitäten aus der Region
Wurst von der Metzgerei Joos, frische Backwaren vom Fidelisbäck, Gemüse von der Stiftung Liebenau, Öle von der Allgäuer Ölmühle, Nudeln und Eier von Stefan Beutel, Kaffee von Cafesito Kislegg, Tee und Gewürze von Kräuter Groz, Spirituosen von der Allgäuer Brennerei, Weine aus Löwenstein, Käse und Joghurt aus der Hofkäserei Urbachtal, Allgäuer Naturprodukte von Aurelia – das Sortiment eignet sich nicht nur für den täglichen Genuß, sondern auch wunderbar als Mitbringsel.
Das ganze Allgäu-Produkte-Geschenk kannst Du dann noch mit selber gestrickten Socken krönen … das ist irgendwie schon der Knaller … finde ich.
Kuchen wie zu Omas Zeiten
Also da kenn ich mich aus, denn meine Oma hatte auch ein Café und war Meisterin im Kuchen backen. Und als Fachfrau in Sachen „Oma´s Kuchen“ kann ich nur sagen …. Respekt!. Also die Käsesahne … ich sag Dir, die ist so gut, da könnt ich vor Begeisterung nen doppelten Rittberger springen. Sowas von gut, nicht zu süß aber doch so süß, daß ich fast von einer Sünde reden würde …. der Boden luftig und geschmackvoll … hACH … Oma, ganz ehrlich, auch wenn es jetzt hart wird für Dich … die Damaris, die kann es wirklich, das Kuchen backen. Nach alten Rezepten und mit guten – meist regionale – Zutaten und Butter, … Boah, ich kann mich gar nicht beruhigen, so wahnsinnig gut waren die Kuchen …. auch der Bienenstich, wann hab ich das letzte Mal so einen guten Bienenstich gegessen … die Mandelkruste, mmmhhhh ….
Samstags ist übrigens immer Zopf & Zimtschneckentag, da bäckt die Rosi Milz ….
… und dazu ein Kräuter-Tee
Nachhaltig und immer mit einem ökologischen Gedanken …
Ich hätte auch Kaffee trinken können, denn auch der ist Besonders. Kommt er doch aus der Kaffeerösterei Cafesito, einer sozialen Einrichtung, die mit behinderten Menschen arbeitet. Die Menschen nehmen am Leben und am Arbeiten im Alltag teil.
Rosi Milz bäckt nicht nur die Hefezöpfe, sondern spielt auch kochtechnisch in einer ganz hohen Liga. Mit selbstgemachten Suppen und einem vegetarischen Tagesgericht lockt sie auch die „Herzhaften“ ins Dorf-Café.
Und dann kann man hier auch noch das Eis aus der Allgäuer Eismanufaktur schlecken …
Und weil ich gerade so bei den Damen am loben bin, möcht ich noch die Hilde erwähnen. Immer freundlich und laufstark, hat sie auch den frühfrühlingshaften Ansturm auf die Terasse gut im Griff.
So, was gibt es sonst noch …
Frühstücksbufett in Eglofs
Jeden 1. Sonntag im Monat von 9 -11 Uhr gibt es das Frühstücksbuffett mit selbstgemachten Aufstrichen, Marmelade, Mozarella mit Tomaten oder Orangen und rote Beete, frisches saisonales Obst mit leckerem Joghurt und hauseigener Müslimischung, Käse & Wurst, hausgemachten Butterhefezopf, Rührei und frisches Brot vom Fidelisbäck, Kaffee, Tee, Saft ….
und das Ganze in einem urigen & herzichen Ambiente und garantiert echt und made im Allgäu…. also da, muß ich demnächst mal hin …. Oder vielleicht doch ins „Denkmal an Kaffee„?
Quintessenz:
Die Sahneschnittchen sind schon allerfeinst,
und mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen ..
Oma, es tut mir leid,
nach 40 Jahren muß ich leider „niemand kanns besser als Oma“ aufgeben …
Deine Ulli

Als Online-Handwerkerin mit viel Begeisterung für Mensch, Technik & die Region rückt sie Geschichten ins richtige Licht. So werden Texte und Inhalte im Internet gefunden.
Weiterführende Informationen
Die „Cafésito Kaffeerösterei“ ist ein Integrationsprojekt der OWB Oberschwäbische Werkstätten gem. GmbH.
Positiv auch das Schild „Brotverkauf vom Fidelisbäck„, denn der Fidelisbäck in Wangen ist im westlichen Allgäu sowas wie ein Gütesiegel in Sachen Brot …
Natürlich kann es auch sein, daß vielleicht mal was vom Vortag übrig bleibt. Und ja, bei dieser kleinen Kuchenmanufaktur ist es eben so, daß nicht Montag morgens eine üppige Auswahl an frischen Sahnetorten zur Verfügung steht. Das ist ganz normal! Und wer hier meckert, der ist verkehrt!
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